Ein ganzes halbes Jahr

von Jojo Moyes

– Roman –

Louisa Clark ist auf Arbeitssuche. Sie findet ein befristetes Angebot zur Betreuung eines Rollstuhlfahrers. Der Job ist sehr gut bezahlt, der zu Betreuende pflegerisch versorgt. Ihre Aufgabe ist es, Will aufzuheitern und die langen Tage irgendwie zu füllen. Sie bringt ihre ganze Kreativität, Empathie und ihren Humor mit ein, doch es scheint ein unmögliches Unterfangen zu sein. Der Sarkasmus ihres Patienten und seine negativen Bemerkungen zu all ihrer Mühe bringen sie an den Rand der Verzweiflung. Ein zufällig mitgehörtes Gespräch enthüllt ihr das wahre Ausmaß ihrer Aufgabe.

Will war ein erfolgreicher Geschäftsmann, Weltbürger, in extremen Sportarten zuhause und durch einen fremdverschuldeten Unfall zum Tetraplegiker geworden. Dieses Leben ist mit seiner Vorstellung davon nicht vereinbar. Er hatte bereits versucht, es zu beenden, ohne Erfolg. Dann räumt er sich und seinen Eltern ein ganzes halbes Jahr ein. Es ist das Einzige, was er noch selbst bestimmen kann. Für alles Andere braucht er Hilfe. Durch den Einfluss von Louisa soll Will in seinem Entschluss umgestimmt werden. Das erhoffen sich seine Eltern, die längst keinen Zugang mehr zu ihrem Sohn haben. Der Zeitdruck treibt Louisa zu fantastischen Ideen, die nur begrenzt realisierbar sind. In diesem Ausnahmezustand entsteht zwischen Will und Louisa die ganz große Liebe, doch selbst die reicht nicht aus, um ein Leben unter diesen Bedingungen aufzuwiegen.

Jojo Moyes packt das Thema Selbstbestimmtes Sterben in einen wunderbaren Roman. Einmalig wie sie die Liebe beschreibt, die sogar unter diesen Umständen ein Höchstmaß an Intensität erreicht. Trotz aller Problematik ist das Buch unglaublich leicht zu lesen, beschert tiefe Emotionen und ist ein Plädoyer für die Freiheit, sein Schicksal zu gestalten.

Bewertung:  4,5 von 5 Sterne