Die hellen Tage

von ZSOUZSA BÀNK

– Roman –

Evi wohnt mit ihrer Tochter Aja in einer Baracke am Rand der Kleinstadt. Wann immer ihnen danach zumute ist, schlagen sie das Rad im feuchten Gras vor der Hütte und kümmern sich nicht um Kälte und Schmutz. Dass sie vom Zirkus kommen fasziniert die Bewohner und hält sie gleichzeitig auf Distanz. Nur Seri, die Ich-Erzählerin, darf die hellen Tage mit Aja verbringen. Später kommt Karl dazu und das Trio wird unzertrennlich. Sie verbringen eine unbeschwerte, sonnige Kindheit und doch sind die Schatten vorhanden, die das Schicksal auf ihre Familien wirft. Es sind die Mütter, die auf dem Umweg über die Kinder zusammenfinden und zu guter Letzt die Kraft aufbringen, ihre Kinder in das Leben zu entlassen. Die Väter spielen für die Kinder eine untergeordnete Rolle, nicht aber für die Mütter, die jede auf ihre Weise total Liebende und dadurch total verwundbar sind.

Zsouzsa Bánk gelingt es in einer indirekten Form klare Beziehungsbilder zu schaffen. Genauso klar zeichnet sie das Geschehen im Ort, die Landschaft und die häusliche Umgebung in unzähligen Wiederholungen, sodass sich das Bild des schiefhängenden Tors dem Leser unauslöschlich einprägt. Das Buch ist eine sehr einfühlsame Darstellung des wirklichen Lebens mit seinem Leid und vor allem seinem Glück, das nicht nur an hellen Tagen vorhanden ist.

Bewertung:  3 von 5 Sterne